Eine weitere Konferenz in der Villa am Wannsee

Vor 80 Jahren, am 1. Dezember 1944, findet im “Kameradschafts- und Führerheim der Sicherheitspolizei”, dem vormaligen “Gästehaus der Sicherheitspolizei und des SD”, unter der Leitung des Staatssekretärs im Reichswirtschaftsministerium SS-Gruppenführer Otto Ohlendorf eine Arbeitsbesprechung über “soziologische Fragen und Aufgaben” der Zukunft statt. 

Eine Recherche von Silke Struck.

© Scherl / SZ Photo
5. April 1944: Reichsminister Joseph Goebbels, Otto Ohlendorf (Bildmitte) und Reichsbankpräsident und Reichswirtschaftsminister Walter Funk besichtigen in der Reichsbank Berlin Goldbarren, die aus dem Gold ermordeter Jüdinnen und Juden hergestellt wurden.

Im Zuge der Aufarbeitung der eigenen NS-Vergangenheit des Bundeswirtschaftsministeriums kamen 2017 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einer zweitägigen Fortbildung in die Gedenk- und Bildungsstätte. In Vorbereitung auf dieses Seminar fand ich Akten einer zweiten große Besprechung, die in der Villa Am Großen Wannsee 56-58, dem Haus der “Wannsee-Konferenz”, stattgefunden hatte. Über die Teilnehmer dieser Konferenz vom 1. Dezember 1944 und die Inhalte der Unterredung ist bis heute eher wenig bekannt. Auch an dieser Besprechung nehmen 15 Männer teil, und sie kommen aus allen Teilen des Reiches. Es sind Professoren verschiedener Fachrichtungen aus den Bereichen Anthropologie, Ethnologie, Jura, Soziologie, Staatswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Volkswirtschaft. Viele von ihnen sind aktive Mitglieder der NSDAP, der SA und/oder der SS und haben sich beruflich vor ihrem Zusammentreffen am Wannsee an ihren jeweiligen Universitäten und Instituten intensiv mit Fragen der Raum- und Siedlungspolitik und sogenannten “Volkstumsfragen” beschäftigt.

Aus Berlin nehmen die Professoren Dr. Alfred Jacobs1 und Dr. Karl-Heinz Pfeffer2, aus Jena die Professoren Dr. Max-Hildebert Boehm und Dr. Felix Boesler3, aus Freiburg Prof. Dr. Martin Lohmann4, aus Heidelberg Professor Dr. Horst Jecht5, aus Nürnberg Professor Dr. Erich Schäfer6, aus Potsdam Dr. Peter von Werder, aus Prag die Professoren Dr. Hans-Joachim Beyer7, Dr. Karl-Valentin Müller8 und Dr. Rudolf Hippius9, aus Ratzeburg Professor Dr. Andreas Predöhl10, aus Wien Dr. jur. Franz Ronneberger, aus Wittenberg Oberregierungsrat Dr. Gerhard Isenberg11 und aus Ziegenrück Professor Dr. Erich Egner12 teil.

Einladung zur Besprechung des Reichswirtschaftsministeriums am Großen Wannsee 56-58. BArch R 3101/32024, Blatt 52
© BArch
Einladung zur Besprechung des Reichswirtschaftsministeriums am Großen Wannsee 56-58. BArch R 3101/32024, Blatt 52
Teilnehmerliste der Besprechung am Großen Wannsee 56-58, BArch R 3101/32024, Blatt 56
© BArch
Teilnehmerliste der Besprechung am Großen Wannsee 56-58, BArch R 3101/32024, Blatt 56

Gastgeber Otto Ohlendorf tritt nicht allein auf, sondern bringt Mitarbeiter verschiedener anderer Ministerien und einen Stenographen zu der Besprechung mit. Unter den begleitenden Personen ist unter anderem der frühere enge Mitarbeiter von Reinhard Heydrich, Professor Dr. Reinhard Höhn13. Er bringt sich auf der Besprechung auch mit Redebeiträgen ein. 

Die im Bundesarchiv überlieferten schriftlich vorbereiteten Redebeiträge und das Stenogramm der anschließenden Diskussion legen nahe, dass das Ziel Ohlendorfs zum einen ein wissenschaftlich-politischer Austausch der verschiedenen Fachwissenschaften mit der Ministerialebene und hier insbesondere mit dem Reichswirtschaftsministerium ist. Zum anderen geht es um die Vermittlung der politischen Interessen seines Ministeriums sowie die Entwicklung von Zukunftsplänen für ein Deutschland nach einem siegreichen Kriegsende – was zu diesem Zeitpunkt eigentlich längst als unerreichbares Ziel den Teilnehmenden hätte bewusst sein müssen.

Der Ablauf der Veranstaltung

Das erste Zusammentreffen der Teilnehmer der Besprechung findet bereits am Vorabend der Veranstaltung auf Einladung von Ohlendorf als “zwangloses Beisammensein” im exklusiven am Anhalter Bahnhof gelegenen Hotel Excelsior statt. In dem verkehrsgünstig gelegenen Hotel sind die meisten Teilnehmer auch untergebracht und starten am Folgetag von dort Richtung Wannsee. Die Besprechung beginnt dort um 9.30 Uhr. Nach drei jeweils einstündigen Referaten der Professoren Boehm, Ronneberger und von Werder, einer Mittagspause und kurzen Diskussionsbeiträgen dominiert Ohlendorf selbst mit einem knapp vierstündigen Referat die Veranstaltung. Am späten Abend verabschiedet er die Teilnehmenden mit der Ankündigung weiterer Treffen in der Zukunft.

Was wissen wir über die am 1. Dezember 1944 anwesenden Hauptredner und die an diesem Tag von ihnen gesetzten inhaltlichen Akzente? 

Die Vortragenden

Prof. Dr. Max Hildebert Boehm (1891-1968) beginnt mit seinem Vortrag das Tagesprogramm. Er spricht über die Lage und die Aufgaben der Soziologie. Dabei verbindet er seine Ausführungen mit einer fundamentalten Kritik an der Soziologischen Wissenschaft der Weimarer Republik und fordert eine neue Volks- und Gesellschaftslehre.

Der in Birkenruh in Livland (Baltikum) geborene Kunsthistoriker, Philosoph und Soziologe entdeckt früh völkisch nationale Themen für sich. Bereits im Ersten Weltkrieg beschäftigt er sich mit Grenz- und Auslandsdeutschtum. Von 1933 bis 1945 hat er eine Professur für Volkstheorie und Volkstumssoziologie an der Universität Jena inne. Boehm ist Anhänger der Idee einer “Volksgemeinschaft” und unterstützt den Ausschluss aller Menschen nicht-“deutschen Blutes” aus dieser Gemeinschaft durch die Heranziehung des Kriteriums der Abstammung. Für die “Akademie für Deutsches Recht” ist er ab 1933 als Berater tätig. 1934 wird er förderndes Mitglied der SS. In die NSDAP wird er jedoch aufgrund negativer Aussagen zu Alfred Rosenbergs Rassetheorien nicht aufgenommen. 1935 veröffentlicht er sein Werk “Volkstheorie und Volkstumspolitik der Gegenwart”, 1936 das “ABC der Volkstumskunde”. 1940 gibt er zusammen mit Christian von Loesch das Buch “Der befreite Osten” heraus. Nach 1945 aus dem öffentlichen Dienst entlassen, gründet er in Lüneburg Anfang der 1950er Jahre die später staatlich geförderte “Ostakademie”, die sich mit Flüchtlings- und Vertriebenenpolitik beschäftigte. 

Im Stenogramm vom 1. Dezember 1944 wird er wie folgt zitiert:

„Wir leben in einer Zeit, in der zweifellos die ganze Welt vor der Gestaltung von Aufgaben steht, zu deren Kern mit das Zusammenführen von grossen Bevölkerungsmassen steht, das Lösen und das Ordnen von Massen – […].14

Zuvor hatte er den Anwesenden ein Abstract zur „Lage der Soziologie“ vorgelegt:

Max-Hildebert Boehm, „Lage und Aufgaben der Soziologie“, Jena 1944, BArch R 3101/32024, Blatt 57f.
© BArch
Max-Hildebert Boehm, „Lage und Aufgaben der Soziologie“, Jena 1944, BArch R 3101/32024, Blatt 57f.
Max-Hildebert Boehm, „Lage und Aufgaben der Soziologie“, Jena 1944, BArch R 3101/32024, Blatt 57f.
© BArch
Max-Hildebert Boehm, „Lage und Aufgaben der Soziologie“, Jena 1944, BArch R 3101/32024, Blatt 57f.

Als nächstes steht Prof. Dr. Franz Ronneberger (1913-1999) auf der Rednerliste. Sein exakter Redebeitrag ist nicht überliefert. Aus den mitstenographierten Beiträgen der verschiedenen anderen Teilnehmer lässt sich jedoch ableiten, dass er über die Volkstumsfragen außerhalb des Reichsgebietes referiert hat. 

Der im thüringischen Auma geborene Jurist, Sozialwissenschaftler und Publizist schließt sich bereits 1933 dem Nationalsozialistischen Studentenbund und der SA an. 1937 tritt er der NSDAP, 1942 der SS bei. Interessiert an Volkstumspolitik wendet er sich früh wissenschaftlich der Südosteuropaforschung zu und hat enge Kontakte zu Nationalsozialisten in Ungarn, Rumänien und der Slowakei. 1938 promoviert er zum Thema “Südosteuropa im politischen Ordnungsbild Bismarcks” und stellt in seiner Dissertation Bismarcks Außenpolitik als Vorlage für die expansiv ausgerichtete nationalsozialistische Außenpolitik dar. Von 1938 bis 1945 publiziert er vielfach Artikel im “Völkischen Beobachter”. Nachdem er 1939 vom Wiener Reichsstatthalter Arthur Seyß-Inquart zunächst in seinen Mitarbeiterstab der Presseinformationsstelle geholt wurde, wird Franz Ronneberger 1940 vom Auswärtigen Amt im neu eingerichteten Südost-Dienst nachrichtendienstlich eingesetzt. Wie sein Gastgeber von 1944, Otto Ohlendorf, fertigt er Stimmungsberichte an und unterrichtet auch Ministerien und das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) über seine gewonnenen Erkenntnisse zum Geschehen in Südosteuropa. Die Judenverfolgung in diesem Gebiet ist ihm bekannt und wird von ihm als “radikale Lösung der Judenfrage” positiv kommentiert. Nach 1945 gelingt es ihm, sich im Entnazifizierungsverfahren dennoch als unpolitischer Wissenschaftler darzustellen. Er wird zwar 1948 zu einer Geldstrafe für seine Zugehörigkeit zur SS verurteilt, macht aber fortan Karriere: Er ist lange Jahre in leitender Position für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung tätig und arbeitet danach für Universitäten in Essen, Münster, Bielefeld, Erlangen, Nürnberg und Eichstädt, wo er 1993 die Ehrensenatorwürde als prägende Lehrpersönlichkeit im Bereich Journalismus erhält. Erst 2023 revidiert die katholische Universität Eichstädt-Ingolstadt diese Entscheidung. Nach 1945 etabliert Ronneberger die Fachrichtung Kommunikationswissenschaften und entwickelt Theorien der “Public Relations”.

Es folgt ein Vortrag von Dr. Peter August Hermann von Werder (1908-?). Von Werder berichtet sehr konkret von seinen Vorstellungen von Volk und Rasse, und äußert sich, ebenso wie Otto Ohlendorf, auch zu Ehe und Partnerwahl.

Der in Danzig geborene Berliner Ethnologe und Philosoph beschäftigt sich zwischen 1935 und 1941 zunächst intensiv mit Westafrika und hält sich zu Forschungszwecken mehrfach im Sudan auf. Zu seinen Förderern und Unterstützern gehören Dietrich Westermann vom Museum für Völkerkunde in Berlin, Prof. Dr. Fritz Krause vom Museum für Völkerkunde in Leipzig, Prof. Dr. Georg Thilenius vom Museum für Völkerkunde Hamburg und Prof. Dr. Carl Meinhof vom Seminar für Afrikanische Sprachen an der Universität Hamburg. Nach einigen eher klassisch ethnologischen Veröffentlichungen zum Themenfeld Soziologie und Sprachen Westafrikas widmet sich Peter von Werder immer mehr politischen Fragestellungen. 1938 veröffentlicht er den Titel “Gemeinschaft und Herrschaft als Staats- und Kulturtypen”. 1941 folgen die Bücher “Trugbild und Wirklichkeit im Film” (1943 erneut aufgelegt) sowie “Die afrikanische Arbeiterfrage”, letzteres als Auftragsarbeit für Ministerialrat Dr. Oskar Karstedt vom Reichsarbeitsministerium, dem Leiter der Fachgruppe “Koloniale Sozialfragen”. Zur Jahreswende 1941/1942 wird Peter von Werder schließlich im Fachbereich Kolonialwissenschaften in der Dienststelle Rosenberg eingesetzt. 

Er betonte auf der Konferenz die Bedeutung des “Volkes” im Vergleich zur “Rasse”:

“Die Rasse ist eine nicht so hohe Differenzierungsform des Gemeinschaftslebens als es das Volk ist. Denn das Volk hat nun jedenfalls verschiedene Rassen unter der Führung einer bestimmten Leitrasse miteinander verschmolzen.15

Abschließend ergreift Otto Ohlendorf (1907-1951) das Wort.

Otto Ohlendorf wird in Hoheneggelsen nahe Hannover als jüngstes von vier Kindern eines Landwirtes geboren. Von 1917 bis 1928 besucht er in Hildesheim das Gymnasium. Noch als Schüler tritt er am 28. Mai 1925 in die NSDAP und wenig später in die SA und SS ein. Ab 1929 im Raum Göttingen aktiv, gelingt ihm ein erster Erfolg als Politiker in Northeim, wo er vor 1933 Kreisleiter der NSDAP wird. Zwischen 1928 und 1931 studiert er in Leipzig und Göttingen Jura und geht danach als Stipendiat für ein Jahr an die Universität von Pavia nach Italien, um sich dort einen Eindruck über die neuen politischen Verhältnisse unter Benito Mussolini und damit der ersten faschistischen Regierung in Europa zu verschaffen. Er wolle “den Faschismus an Ort und Stelle” studieren16. Sein juristisches Referendariat verläuft aufgrund seiner vielfältigen Aktivitäten nicht optimal. Im Oktober 1933 bricht er schließlich kurz vor dem Abschluss seine juristische Ausbildung ab, um als Assistent von Prof. Jens Jessen an das Institut für Weltwirtschaft nach Kiel zu gehen. Mitte der 1930er Jahre folgt der Wechsel als Abteilungsleiter zum Institut für angewandte Wirtschaftswissenschaften in Berlin. 1936 tritt er als Leiter der Hauptabteilung II/23 (Wirtschaft) in den Sicherheitsdienst (SD) des Hauptamtes der SS ein. Berichte über die Lage der Wirtschaft gehen in seiner Abteilung ein und werden von ihm bearbeitet und weitergeleitet. 1937 wird er Leiter des Inlandsnachrichtendienstes des SD und sammelt Stimmungsberichte aus allen “Lebensgebieten” des Reiches. Ab Herbst 1939 Chef des Amtes III im neu formierten Reichssicherheitshauptamt (RSHA) legt er ab diesem Zeitpunkt bis zum Sommer 1944 regelmäßig seine “Meldungen aus dem Reich” vor. Mit Kriegsbeginn gegen die Sowjetunion im Sommer 1941 übernimmt Ohlendorf darüber hinaus die Leitung der Einsatzgruppe D der Sicherheitspolizei und des SD und wird damit zum Massenmörder: Bis Juni 1942 werden durch Angehörige dieser Einsatzgruppe etwa 90.000 meist jüdisch-ukrainische Männer, Frauen und Kinder ermordet. 

Auch im wirtschaftspolitischen Bereich und der Realisierung einer nationalsozialistisch orientierten “Volkstumspolitik” – seinem primären Thema auf der Konferenz von 1944 – bleibt Ohlendorf aktiv, was 1943 zu seiner Beförderung zum stellvertretenden Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium führt. 1944 wird er zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei ernannt. Im Frühjahr des Jahres ist er anwesend, als in Berlin das ermordeten Jüdinnen und Juden geraubte Gold der Reichsbank übergeben wird.

Im Oktober 1944 verlegt Otto Ohlendorf seinen Dienstsitz in die Villa am Wannsee, was mit großer Sicherheit die Auswahl des Tagungsortes erklärt. Wie stark ihn politisch-ideologisches Denken an diesem Tag prägte, zeigen zwei Zitate aus der Besprechung am 1. Dezember 1944:

“Wir müssen auch hier mit der Weltanschauung ernst machen, das wir den ganzen Menschen […] im Rahmen des Volkes sehen […]. Niemand von uns, der glaubt den Nationalsozialismus verstanden zu haben und Nationalsozialismus inhaltlich gestalten will, verneint die Vergangenheit, sondern die Vergangenheit ist für ihn ein echtes Erbe.17

“Wir werden den fremden Arbeiter immer wieder als fremdvölkisch betragen [vermutlich: betrachten] und so behandeln, dass er für das deutsche Volk keine Gefahr bildet.18 

1945 verhaftet, steht Ohlendorf 1946 vor Gericht und berichtet detailreich und offen vor dem Internationalen Militär-Tribunal in Nürnberg von den Verbrechen in der Ukraine. Am 10. April 1948 wird Otto Ohlendorf zum Tode verurteilt und am 7. Juni 1951 in Landsberg hingerichtet. 

Das Sterbedatum von Peter von Werder ist unbekannt. Mit Reinhard Höhn stirbt im Jahr 2000 daher vermutlich auch der letzte Teilnehmer der von Otto Ohlendorf initiierten Konferenz von 1944, ohne für seine Beteiligung an der NS-Rassenpolitik belangt worden zu sein. Bis in die 1980er Jahre prägen er und die anderen an der Konferenz anwesenden Wissenschaftler als Dozenten oder Professoren den Lehrbetrieb an deutschen privaten und staatlichen Instituten und Universitäten.

6.3.1897 Schwerin-15.4.1972, 1922-1945 Statistisches Reichsamt, ab 1939 Direktor der Abteilung Sozialstatistik im Reichswirtschaftsministerium, NSDAP-Mitglied

28.12.1906 Frankfurt am Main-13.9.1971 Dortmund, Soziologe, NSDAP-, SA-Mitglied, Raumforschung, Reichsnährstand

21.3.1901 Leipzig-5.9.1976, Studium der Rechts-, Staats- und Finanzwissenschaften, Wirtschaftswissenschaftler, Berater Heinrich Himmlers in finanzpolitischen Fragen zum „Generalplan Ost“, NSDAP-Mitglied

20.4.1901 Leopoldshall-29.11.1985 Freiburg, Betriebswirtschaftler, SA- und NSDAP Mitglied

7.1.1901 Görlitz-Oktober 1965 Nancy/Frankreich, Volkswirtschaftler, Finanzwissenschaftler, NSDAP- und SA Mitglied

22.12.1900 Mohorn-10.9.1984 Beringersdorf, Wirtschaftswissenschaftler, NSDAP-Mitglied

14.6.1908 Geesthacht-25.8.1971 Hamburg, Historiker, Volkstumsforscher, Mitarbeiter des RSHA „Gegnerforschung“, Einsatz in der EG C, NSDAP-, SA-, SS-Mitglied

26.3.1896 Bodenbach-3.8.1963 Nürnberg, Soziologe, Sozialanthropologe, rassenbiologische Untersuchungen im Warthegau, Universität Prag ab 1941, Tätigkeit für die Reinhard-Heydrich-Stiftung, NSDAP-Mitglied

9.6.1905 Schadriza-23.10.1945 Prag, Psychologe, Entwicklung der „Völkerpsychologie“, deutsch-baltische Partei Estland, nationalsozialistische Erneuerungsbewegung Estland, 1939 stellvertretender Umsiedlungsleiter Dorpat/Estland

26.10.1893 Hamburg-18.7.1974 Münster, Wirtschaftswissenschaftler, ab 1934 Direktor des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, 1941-1945 Rektor der Universität Kiel, NSDAP-Mitglied

11.6.1902 Ulm-25.7.1982 Bonn, Wirtschaftswissenschaftler, Raum- und Siedlungsplanung

19.6.1901 Ferdinandshof-24.8.1990 Göttingen, Studium der Staatswissenschaften, Volkswirt, NSDAP-Mitglied

29.7.1904 Gräfenthal-14.5.2000 Pöcking, Jurist, Verwaltungswissenschaftler, ab 1934 Hauptabteilungsleiter im SD-Hauptamt, NSDAP- und SS-Mitglied (1944 SS-Oberführer), Mitglied der Akademie für Deutsches Recht, Ausschuss für Polizeirecht, Stellvertreter dort von Dr. Werner Best. 1935 bis 1945 Direktor des Instituts für Staatsforschung Berlin, 1941-1944 Mitherausgeber der Zeitschrift „Reich, Volksordnung, Lebensraum“ zusammen mit Dr. Werner Best, Dr. Gerhard Klopfer, Dr. Wilhelm Stuckart und Rudolf Lehmann. 1956 Gründer einer einflussreichen Wirtschaftsakademie, 1958 zu einer Geldstrafe verurteilt aufgrund seiner NS-Vergangenheit.

BArch R 3101/32024, Blatt 58

BArch R 3101/32024, Blatt 127

Otto Ohlendorfs Witwe Käthe Ohlendorf zitiert in einem Brief vom 30. März 1979 an den britischen revisionistischen Historiker David Irving Ohlendorfs Motivation nach Italien zu gehen. IFZ, ZS-2356-1

BArch R 3101/32024, Blatt 122f.

BArch R 3101/32024, Blatt 148