Mehr Raum für Demokratie und Vielfalt

Berlin-Wannsee, 8. Oktober 2024

Die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz eröffnet heute um 13 Uhr ein neues Seminarhaus. Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Kultursenator Joe Chialo sprechen Grußworte. Das Bauwerk wurde von Staab Architekten realisiert.

“Die erste bauliche Erweiterung der Gedenk- und Bildungsstätte über dreißig Jahre nach ihrer Eröffnung ist ein Meilenstein, über den ich mich sehr freue. Ich danke allen Baubeteiligten. Die Eröffnung des Seminarhauses fällt in eine Zeit, in der eine geschichtsrevisionistische Partei, die eine ‚erinnerungspolitische Wende um 180 Grad‘ fordert und die in ihren Reihen Antisemiten duldet, in Sachsen, Thüringen und Brandenburg starke Wahlerfolge erzielt hat. Mit dem Seminarhaus wird unsere Arbeit für Demokratie und Vielfalt und gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit gestärkt, qualitativ und quantitativ. Das ist zwar jederzeit gut, aber im Moment ist es besonders dringlich – auch angesichts der antisemitischen Übergriffe, die sich seit dem Hamas-Angriff auf Israel nicht nur in Deutschland massiv steigern.”

Deborah Hartmann, Direktorin des Hauses der Wannsee-Konferenz

Der Neubau trägt den kontinuierlich steigenden Besucherzahlen Rechnung: Das Haus startete 1992 mit 55.000 Gästen, inzwischen sind es mehr als 100.000 jährlich.

Die Baukosten betrugen 4,15 Millionen Euro. Sie wurden von Bund und Land getragen. Die Baufeldvorbereitung begann 2019.

Auf einer Brutto-Grundfläche von 450 Quadratmetern sind drei Seminarräume für jeweils 30 Personen entstanden. Die drei Räume können zu einem großen Veranstaltungsraum für 150 Personen zusammengelegt werden. Dadurch wird die Gedenk- und Bildungsstätte in Zukunft noch mehr Menschen erreichen können. 

Die Bildungs- und Vermittlungsarbeit des Hauses verbessert sich auch dadurch, dass das Team im neuen Seminargebäude mit modernster Medientechnik arbeiten kann. Durch die Klimatechnik, Belüftung und Heizung, die auf dem neuesten Stand und nachhaltig sind, ist die Aufenthaltsqualität in den Räumen hervorragend. 

Das Seminarhaus verändert das Gelände der Gedenk- und Bildungsstätte hin zu einem Campus. Zwar hat das Haus mit Gartenausstellungen auf unserem Gelände den Besucher*innen schon immer ein Vermittlungsangebot jenseits der Villa gemacht. Aber mit dem Seminarhaus wird der Blick darauf, was die Gedenk- und Bildungsstätte ausmacht, noch deutlicher auf das Gelände als Ganzes gelenkt.

Eike Stegen

Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeit / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit