"Berlin lebt auf!" Pressemeldungen zum Nachkrieg

Berliner Zeitung, 26. Mai 1945
Berliner Zeitung, 26. Mai 1945

Re-Education

Da der Nationalsozialismus nicht nur Diktatur, sondern auch Massenbewegung gewesen ist, reicht es nicht, seine Funktionäre durch „Entnazifizierung“ zu ersetzen.

Berliner Zeitung, 26. Mai 1945
Berliner Zeitung, 26. Mai 1945

Ein wichtiger Bestandteil der angestrebten Demokratisierung ist die „Re-Education“, also die Umerziehung der Bevölkerung. Dabei sind für die Alliierten besonders Medien-, Kultur- und Schulpolitik von Bedeutung.

Nach der Befreiung werden Schulen und Medien unter alliierter Kontrolle neu aufgebaut. Die langfristigen Planungen aber kollidieren nicht selten zunächst mit der Nachkriegsrealität und bald auch mit der neuen Situation im Kalten Krieg. Die Konfrontation der Deutschen mit den begangenen Verbrechen spielt eine immer geringere Rolle.

Der Holocaust findet erst in den 1980er-Jahren flächendeckend seinen Weg in Schulbücher und Geschichtsunterricht. In den Jahrzehnten seit der Wiedervereinigung gilt Deutschland dennoch international zunehmend als Präzedenzfall einer geglückten Erinnerungs- und Gedenkkultur, auch in Kontexten von „Transitional Justice“ und Menschenrechtsbildung.

Chronologie

Standbilder aus der 1946 in den USA produzierten Dokumentation „Death Mills“

Der Film zeigt explizit die bei der Befreiung der KZs vorgefundenen Zustände und findet noch jahrzehntelang in der westdeutschen Erwachsenenbildung Verwendung.

Filmstills aus: Death Mills, Regie: Hanuš Burger, 1945
Filmstills aus: Death Mills, Regie: Hanuš Burger, 1945
Filmstills aus: Death Mills, Regie: Hanuš Burger, 1945
Filmstills aus: Death Mills, Regie: Hanuš Burger, 1945
Filmstills aus: Death Mills, Regie: Hanuš Burger, 1945
Filmstills aus: Death Mills, Regie: Hanuš Burger, 1945

Plakat der Sowjetischen Militäradministration, 1945

Bundesarchiv, Plak 100-005-018
Bundesarchiv, Plak 100-005-018

Gemeinsames Ziel der Alliierten ist es, Deutschland so aufzubauen, dass nie wieder ein Krieg von ihm ausgeht.

Schülerinnen und Schüler besuchen im Rahmen ihres Staatsbürgerkundeunterrichts am 26. Mai 1973 die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar.

Bundesarchiv, Bild 183-M0526-0700, Fotograf: Jürgen Ludwig
Bundesarchiv, Bild 183-M0526-0700, Fotograf: Jürgen Ludwig