Viertes Netzwerktreffen in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Brandenburg
Am 15. September fand das vierte Netzwerktreffen in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen zum Thema „Ambiguitätstoleranz in der Bildungsarbeit an historischen Orten“ statt. Zunächst erkundeten wir am Vormittag in zwei Gruppen das Gelände der Gedenkstätte und die Ausstellungen. An verschiedenen Orten referierten Arne Pannen, pädagogischer Leiter, und Anja Thuns, Mitarbeiterin der Bildungsabteilung, über Herausforderungen. Im Fokus stand etwa die Frage, wie mit älteren Ausstellungen umzugehen sei, die heutigen Seh- und Lesegewohnheiten nicht mehr entsprechen. In der Ausstellung zu jüdischen Häftlingen werden antisemitische Bilder gezeigt, ohne sie jedoch ausreichend zu kontextualisieren. Neuere, in Projekten entstandene Interventionen – etwa in der Ausstellung zu verfolgten Sinti*zze und Rom*nja – zeigten auf, wie eine Perspektiverweiterung und Sichtbarmachung von Diskriminierung erfolgreich „hinzugefügt“ wurden.
Nach der Mittagspause gab uns Anne Goldenbogen von Bildung im Widerspruch e.V. einen Input zum Thema, das durch eine lebhafte Diskussion begleitet wurde. Sie stellte uns Kriterien der Bildungsarbeit vor, die konstruktives Arbeiten im Sinne der Ambiguitätstoleranz sowie Sensibilität bei der Thematisierung von Antisemitismus fördern.
Abschließend tauschten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen zu ihren Erfahrungen mit dem Thema aus. Im Plenum wurde von Herausforderungen und offenen Themen berichtet, die es noch zu besprechen gibt.
Der Tag endete mit einem positiven Feedback und dem Ausblick auf die letzte Netzwerk-Veranstaltung des Jahres 2025.