80 Jahre Deportation
80 Jahre Wannsee-Konferenz
Vor 80 Jahren, am 18. Oktober 1941, begann die systematische Deportation der Berliner Jüdinnen und Juden. Drei Monate später folgte die Besprechung am Wannsee. Wir erinnen an die Wannsee-Konferenz mit einer internationalen und interdisziplinären Tagung vom 19.-21. Januar 2022.
Dieses Jahr ist die Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den ersten Deportationszug am Mahnmal "Gleis 17" nicht öffentlich. Wir laden alle Interessierten herzlich ein, ab 18 Uhr die Veranstaltung mit Bundespräsident Steinmeier im Stream auf der Webseite der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum zu verfolgen. Registrieren ist dafür nicht notwendig.
Im Deutschen Reich folgten die systematischen Deportationen im Oktober 1941 auf die Kennzeichnung von Jüdinnen und Juden mit dem gelben Stern, die nur einen Monat zuvor ergangen war. Vor 80 Jahren radikalisierte sich die nationalsozialistische Politik gegenüber Jüdinnen und Juden: Kennzeichnung und reichsweite Deportationen in Deutschland, Erschießungen in der besetzten Sowjetunion und Südosteuropa in immer größerer Zahl, fortschreitendes Massensterben durch Hunger und Krankheit in den Ghettos Mittelosteuropas kennzeichnen den Übergang zur Ermordung der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas.
Die Besprechung am Wannsee, bei der am 20. Januar 1942 SS, Polizei, Ministerien und Besatzungsverwaltungen des Deutschen Reiches über eine „Endlösung der Judenfrage“ beraten, war ein zentraler Teil dieser Radikalisierung. Daran erinnern 80 Jahre danach die Alfred Landecker Stiftung und die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz mit einer gemeinsamen Tagung:
an drei Tagen und drei Orten in Berlin, vom 19.-21. Januar 2022 im Haus der Wannsee-Konferenz, im dbb-forum (Berlin-Mitte) und in der Akademie der Künste (Pariser Platz).
Die Tagung nimmt das historische Ereignis in den Blick und reflektiert die Bedeutung die Wannsee-Konferenz im deutschen und internationalen Diskurs nach 1945. Welche Rolle spielte der historische Ort selbst? Wie wurde in Film, Theater, Literatur auf die Besprechung Bezug genommen? Welchen Herausforderungen stehen Bildung und Vermittlung gegenüber, in Bezug auf historische Verbrechenskomplexe und in Bezug auf gegenwärtigen Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit?
Das Programm und die Anmeldung zur Teilnahme (vor Ort und per Video möglich) werden in Kürze auf unserer Webseite online gestellt.