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Reinhard Heydrich, 29. Januar 1942

Reinhard Heydrich

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Reinhard Heydrich hatte sich mit der Einberufung und den Ergebnissen der Besprechung am Wannsee eine Grundlage geschaffen, um die Planung und Durchführung der weiteren Deportationen voranzutreiben. Schon seit Jahren hatte er die Vertreibung von Jüdinnen und Juden maßgeblich vorangetrieben. Dabei hatte er sich erst 1931, mit seinem Eintritt in die NSDAP und die SS, zum überzeugten Nationalsozialisten entwickelt. Kurz zuvor war seine Marine-Laufbahn durch ein gebrochenes Heiratsversprechen abrupt beendet worden – die SS bedeutete für ihn zunächst vor allem eine berufliche Chance, die Karriere dort verschaffte ihm Ansehen bei seiner neuen Verlobten Lina von Osten und ihrer Familie, die glühende Nationalsozialisten waren.

Heydrich zeichnete sich durch besonders radikales Handeln aus. Schon bald wurde er ein Vertrauter Heinrich Himmlers und half diesem, die SS von einer kleinen, politisch eher unbedeutenden Organisation zum wichtigsten Terror- und Unterdrückungsorgan im NS-Staat auszubauen.

Nach der Besprechung trieb Heydrich noch gut vier Monate die Pläne zum Massenmord an den europäischen Juden voran. Ende Mai 1942 wurde er Ziel eines Attentats, an dessen Folgen er verstarb.