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SS-Männer und ein Angehöriger der ukrainischen Hilfskräfte (l., in schwarzer Uniform), Belzec (Bełżec), 1942

SS-Männer in Bełżec

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Diese zehn Männer in SS-Uniformen posieren im Lager Bełżec, im Südosten des heutigen Polens. Seit 1940 existierte in dem Dorf Bełżec zunächst ein Arbeitslager. Die SS ließ es im November 41 zu einem Vernichtungslager umbauen. Die systematische Vernichtung von Menschen begann im Frühjahr 1942. Im neuen Vernichtungslager wurde von vornherein wenig Raum zur Unterbringung der Verschleppten eingeplant. Zweck der Anlage war die Tötung der Deportierten umgehend nach ihrer Ankunft. Während der Bauphase war auch der spätere Lager-Kommandant anwesend, Christian Wirth. Er war zuvor maßgeblich beteiligt an der „Aktion T4“, bei der seit 1940 als Kranke und Behinderte bezeichnete Menschen im Reichsgebiet in sechs Anstalten durch Gas getötet wurden.

Obwohl die „Aktion T4“ im Sommer 1941 gestoppt wurde, war der Krankenmord damit nicht zu Ende. Viele der Beteiligten sind jedoch in die neuen Vernichtungslager im Osten abkommandiert worden. Sie waren schon spezialisiert auf das Töten von Menschen, insbesondere durch Gas.

Bereits in den Monaten vor der Besprechung am Wannsee waren in einigen der bisherigen Arbeits- und Konzentrationslager Vernichtungsanlagen eingerichtet worden. Massentötungen durch Gas waren bereits Teil des Plans; in Bełżec wurde eine Baracke mit Gaskammern gebaut, ebenso in den Lagern Sobibor und Treblinka. Allein an diesen drei Orten wurden im Jahr 1942 mindestens 1 600 000 Männer, Frauen und Kinder umgebracht. Dieser beispiellose Massenmord bekam den Namen „Aktion Reinhard“.

Bei der Ermordung setzte die SS sogenannte „Trawniki“ ein – Kriegsgefangene aus den westlichen Teilrepubliken der Sowjetunion, die in einem weiteren Lager im Ort Trawniki für die Durchführung der deutschen Mordpläne ausgebildet wurden.