Text vergrößern
Text invertieren
◄  Zurück Weiter  ►
x

Jüdische Frauen und Kinder vor dem Abtransport durch Wehrmachtssoldaten, Ioannina/Griechenland, 24. März 1944

Jüdische Frauen und Kinder in Griechenland

Video Gebärdensprache

Audio-Text

Die Szene ereignete sich im März 1944 in der Gemeinde Ioannina im Nordwesten Griechenlands. Binnen weniger Stunden wurden die jüdischen Frauen und Kinder von den deutschen Besatzern zusammengetrieben. Noch im Jahr zuvor war die Gegend von italienischen Truppen besetzt gewesen, unter denen die jüdische Bevölkerung weniger zu leiden hatte. Italien war zu jener Zeit noch mit dem Deutschen Reich verbündet. Doch als die Italiener dieses Bündnis im Sommer 1943 aufkündigten, übernahmen in Griechenland deutsche Truppen die Kontrolle. Sie begannen nun auch hier mit den Deportationen von Jüdinnen und Juden. Die Menschen aus der Gemeinde Ioannina wurden schließlich nach Auschwitz verschleppt und dort bis auf wenige Ausnahmen ermordet.

Die Besprechung am Wannsee war zu diesem Zeitpunkt schon über zwei Jahre her. Trotz immenser militärischer Verluste und großer wirtschaftlicher Probleme hielten die Deutschen nach wie vor an dem Mordprogramm fest. Im Protokoll der Besprechung heißt es:

„Im Zuge der praktischen Durchführung der Endlösung wird Europa vom Westen nach Osten durchgekämmt.“

Nicht überall verlaufen die Deportationen ohne Widerstände, nicht alle Regierungen in den jeweiligen Ländern lassen die Deutschen bei ihren Verbrechen bedingungslos gewähren. Die sogenannte „Endlösung“ wurde nicht geradlinig verwirklicht, sondern war stets von vielen Faktoren beeinflusst. Einzelpersonen und Institutionen, aber auch gesellschaftliche Zusammenschlüsse und ganze Staaten trugen dazu bei, dass die Pläne im Sinne der Täter umgesetzt werden konnten – oder sie versuchten, die Taten wenn schon nicht zu verhindern, so doch mindestens zu behindern.