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Szlama Ber Winer, o. O., vor dem 18. März 1942

Szlama Ber Winer – Mordtechnik

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„Das Fahrzeug hatte eine besondere Konstruktion.

Es war so groß wie ein normales Lastauto, in grauer Farbe.

Sein Innenraum war mit Blech ausgeschlagen, es hatte keine Sitzplätze.

Zwischen dem Aufbau und der Fahrerkabine befanden sich zwei kleine Scheiben, durch die man mit elektrischen Lampen nachgesehen hat, ob die Opfer schon tot sind.“

 

So beschreibt Szlama Ber Winer die Lastwagen, in denen die Deutschen Jüdinnen und Juden mit Motorabgasen ersticken. Szlama Ber Winer muss in dem Vernichtungslager Kulmhof die Leichen begraben.

 

„Aus dem Lastauto wurden die Vergasten wie Abfall auf einen Haufen geworfen.

Sie wurden an den Beinen oder an den Haaren geschleppt. Oben standen zwei Männer, die die Leichen in die Grube hinunterwarfen und in der Grube standen zwei andere Männer, die sie aufschichteten. Diese Arbeit leitete ein besonderer SS-Mann, der befahl, was man tun sollte.“

 

Szlama Ber Winer erfährt, dass auch seine Familie unter den Ermordeten ist. Zwei Wochen ist er in Kulmhof. Am 19. Januar 1942 kann er fliehen. Szlama Ber Winer schlägt sich bis ins Warschauer Ghetto durch. Dort berichtet er einer jüdischen Widerstandsgruppe von dem Vernichtungslager. Um ihn zu schützen, wird Szlama Ber Winer nach Zamość gebracht. Von dort deportieren ihn die Deutschen wenige Wochen später. Im Vernichtungslager Belzec ist Szlama Ber Winer im Alter von 30 Jahren ermordet worden.