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Von Sara Fischkin ist kein Foto überliefert.

Sara Fischkin – Leben im Ghetto und Deportation

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„Es wird erzählt, dass man die Arbeiter und ihre Angehörigen deportiert und die Zurückbleibenden erschießt. Alle sind verängstigt, keiner weiß, was zu tun ist und wie man sich am besten verhält.“

 

In ihrem Tagebuch beschreibt die Schülerin Sara Fischkin die ständige Bedrohung im Ghetto. Es ist der 8. Mai 1942. Wenige Tage später fangen die Jüdinnen und Juden im weißrussischen Städtchen Rubyeshevitshi an zu packen.

 

„Die Gendarmen und zwei Polizisten aus Ivyenets dringen in die Häuser ein und schlagen die Menschen tot. Auf dem Markt stehen die armen Juden mit ihren kleinen Kindern und warten darauf, dass man ihnen gestattet, das Gepäck auf den Wagen zu legen. Die Zurückgebliebenen halten sich versteckt und erwarten in Gedanken den Tod. Einen anderen Ausweg gibt es nicht.“

 

Sara Fischkin wird an diesem Tag nicht deportiert. Sie soll weiter für die Deutschen arbeiten. Das Ghetto in Rubyeshevitshi wird einen Monat später aufgelöst. Sara Fischkin wird zusammen mit ihrer Mutter und einer Tante in ein Arbeitslager verschleppt. Dort wird sie im Dezember 1942 erschossen. Ihr Tagebuch wird nach ihrem Tod in ihrem Heimatort gefunden und ihrem Bruder Jakov übergeben.