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Deportation von Jüdinnen und Juden vor den Augen der Bevölkerung, Eisenach, 9. Mai 1942

Deportation in Eisenach

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Als 1942 die Eisenacher Jüdinnen und Juden durch ihre Stadt getrieben wurden, lag die Machtübernahme der Nationalsozialisten nur neun Jahre zurück. Viele der kleinen und großen Veränderungen, mit denen das NS-Regime seither die Verfolgung von Minderheiten vorangetrieben hatte, wurden von der deutschen Gesellschaft bereitwillig mitgetragen.

Ein Großteil der deutschen Bevölkerung hatte das NS-Regime gewählt, unterstützt und gewollt. Historiker bezeichnen des „Dritte Reich“ als eine Zustimmungsdiktatur, die sich auf eine breite Gefolgschaft stützen konnte.

Zwar haben sicherlich nicht all jene, die Hitler zujubelten, die Ziele des NS-Staates im Hinblick auf die Verfolgungspolitik in vollem Umfang gekannt und geteilt – etwa die begeisterten Mitglieder der Hitlerjugend. Auch wollten die Profiteure, die sich am Hab und Gut der Enteigneten und Deportierten bereicherten, nicht zwangsläufig den Massenmord. Wer aber mit Interesse die Geschehnisse in seiner Umgebung beobachtete, aufmerksam den Hitlerreden folgte und Zeitungen las, konnte wissen, dass Jüdinnen und Juden ermordet wurden.