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Ausgewählte Veröffentlichungen mit dem Protokoll der Besprechung am Wannsee, 1955 – 1992

Ausgewählte Veröffentlichungen

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Schriften zur Besprechung am Wannsee, von denen in dieser Vitrine einige gezeigt sind, wurden lange Zeit in erster Linie nur von Betroffenen herausgegeben. Übersetzt wurden sie vor allem in die Sprachen jener Länder, in die Jüdinnen und Juden geflohen sind, oder in denen es große jüdische Gemeinden gab. Die Wannsee-Konferenz – so die inzwischen gebräuchliche Bezeichnung der Besprechung – ist für Überlebende und ihre Angehörigen damals wie heute von zentraler Bedeutung. Viele von ihnen glauben, an jenem Tag sei der systematische, industrielle Massenmord überhaupt erst beschlossen worden. Sie, aber auch viele andere, suchen nach einem festen Ort und Datum für die Entscheidung für ein derart monströses Mordprogramm. Dass das Morden schon seit einer Weile gebilligt und befohlen wurde, während die Besprechung für eine bessere Planung und Organisation dabei sorgen sollte, wurde lange Zeit übersehen. Auch juristisch galt die Wannsee-Konferenz als der Ort und der Zeitpunkt für den Beschluss zum Massenmord. Wissenschaftliche Aufsätze, die Inhalt und Ziel der Konferenz präzise herausarbeiteten und solchen Missverständnissen entgegenwirken, kamen nicht nur erst Jahrzehnte später; sie wurden und werden von einem eher kleinen Publikum wahrgenommen.

Etwas anders verhält es sich mit den Filmen auf den gleich links gezeigten Medien. Zwar enthalten sie viele historische Interpretationen und Ungenauigkeiten, doch in manchen Ländern wurden einige davon von einem breiten Publikum gesehen.