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Brief von Reinhard Heydrich an Martin Luther, Berlin, 29. November 1941

Anschreiben von Reinhard Heydrich

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Mit folgenden handschriftlichen Zeilen hat der Empfänger dieses Schreibens seinen Mitarbeiter angewiesen:

„Bitte Obergruppenführer Heydrich mitzuteilen, dass ich erkrankt bin, ihm für seine Einladung sehr danke und wenn irgend möglich teilnehme. Bitte mir für die Sitzung eine Aufzeichnung über unsere Wünsche und Ideen anzufertigen; bitte auch, sofort Staatssekretär Weizsäcker zu unterrichten“.

Die Zeilen stammen von Unterstaatssekretär Martin Luther vom Auswärtigen Amt. Schon vor der Besprechung wirkte das Außenministerium darauf hin, die jüdische Bevölkerung zu vertreiben und sie zwangsweise in bestimmte Regionen zu deportieren.

Unten links fügte Luther noch den Vermerk hinzu, dass die Sitzung auf unbestimmte Zeit verschoben sei. Denn zunächst hatte Reinhard Heydrich noch für den 9. Dezember 1941 und irrtümlich zu einem anderen Ort eingeladen. Doch kurz davor, am 7. Dezember, hatte die japanische Armee die US-Marinebasis Pearl Harbor angegriffen. Die weltpolitische Situation hatte sich verändert. Hitler nutzte die Gelegenheit, um den USA den Krieg zu erklären. Die Besprechung wurde verschoben.

In der zweiten Einladung wurde der Ort korrigiert und diese Villa genannt, die damals als Gästehaus genutzt wurde – von der Sicherheitspolizei und vom Sicherheitsdienst der SS, den beiden Institutionen, die Heydrich leitete.