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Verbrecherische Institutionen

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Nachdem 1947 das Protokoll der Besprechung am Wannsee gefunden wurde, dauerte es noch Jahrzehnte, bis die Beteiligung der deutschen Gesellschaft an der Vorbereitung und Durchführung der Verbrechen verstanden wurde. Insbesondere die Rolle der staatlichen Verwaltung konnte mit dem Protokoll schließlich offen gelegt werden. Auf den Tafeln in den fünf Fächern finden Sie Beispiele für verschiedene Beteiligungen an den meist in Zusammenarbeit verübten Verbrechen.

Die von den Teilnehmern der Besprechung vertretenen Institutionen sind in den Fächern „SS und Polizei“, „Besatzungsverwaltung“, „Ministerien“ und „Partei“ zusammengefasst. Doch auch Einrichtungen, die auf der Besprechung am Wannsee nicht vertreten waren, waren in das Mordprogramm eingebunden und haben bereitwillig mitgewirkt. Ein Beispiel ist die Reichsbahn: Mit ihr wurden Vergünstigungen der Fahrtkosten vereinbart, und zwar für solche Züge, in denen besonders viele Menschen transportiert wurden. Auch Unternehmen aus der freien Wirtschaft arbeiteten Hand in Hand mit den staatlichen Institutionen. Im Ghetto Litzmannstadt beispielsweise, im heutigen Łódź, nutzten private Textilhersteller wie Neckermann oder Leineweber die deportierten Menschen als Arbeitskräfte.

Weitere Beispiele hierfür finden Sie im rechten Fach mit dem Titel „Andere Beteiligte“.