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Adolf Eichmann, um 1941

Adolf Eichmann

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Adolf Eichmann war ein Überzeugungstäter. Er gehörte zu den Hauptakteuren, die seit den frühen 1930er-Jahren die Verfolgung und Vertreibung von Jüdinnen und Juden umsetzten. Zu diesem Zweck umging er mehrfach gezielt die offiziellen Hierarchien, was jedoch nicht zu Disziplinarverfahren führte, sondern eher zu einem Zuwachs an Macht und Einfluss für ihn und das Reichssicherheitshauptamt. Bereits 1938 – nach dem Anschluss Österreichs – hatte er sich in Wien einen Namen als Experte für die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung gemacht und hatte Menschen einfach aus dem Land treiben lassen. Im Herbst 1939 organisierte er die Deportation von österreichischen, tschechischen und polnischen Jüdinnen und Juden nach Ostpolen, wo ein sogenanntes „Judenreservat“ geplant war. 1940 erhielt er in dem von Reinhard Heydrich geführten Reichssicherheitshauptamt ein großes Referat übertragen, das für Deportationen und die Enteignungen zuständig war. Als Leiter dieses Arbeitsbereiches, der mitunter als „Judenreferat“ bezeichnet wurde, hatte Eichmann wie kaum jemand sonst den Überblick über die tatsächlichen Zahlen von Deportationen und Ermordungen. Andere Behörden hielt Eichmann mit bürokratischen Mitteln und Drohungen in Schach, um die Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden zu beschleunigen.

Das gegenüber dargestellte Protokoll der Besprechung fertigte Eichmann auf Weisung Heydrichs an. Die darin zusammengefassten Ergebnisse der Sitzung bezeichnete Eichmann später einmal als „Machtvollkommenheitserweiterung“.