Romina Wiegemann
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Romina Wiegemann (*1984 in Wien) leitet die Bildungsprogramme des »Kompetenzzentrums Prävention und Empowerment« in Berlin.
Romina Wiegemann (born 1984 in Vienna) runs the educational programmes at the »Competence Centre for Prevention and Empowerment« in Berlin.
»Auch unabhängig von der Herstellung konkreter familiärer Bezüge hat die Shoah Auswirkungen auf jüdische Familien: Viele Kinder nehmen die Geschichte bereits früh als Teil einer kollektiven Identität an. Dafür wünsche ich mir gesellschaftlich, aber besonders in Kita und Grundschule, mehr Sensibilität.«
»An der Art und Weise, wie mir begegnet wird, hat sich eigentlich nicht viel geändert seit meiner Jugendzeit in Österreich. Dass ich jüdisch bin, bedeutet immer wieder, dass Gesprächspartner*innen ein unterschiedlich gestaltetes Mitteilungsbedürfnis hinsichtlich ihrer Familienvergangenheit entwickeln. Im deutschen Kontext beobachte ich zudem eine stärkere Neigung, unter Beweis stellen zu wollen, sich eingehend mit der Geschichte beschäftigt zu haben.«
»The Holocaust also has an impact on Jewish families beyond establishing specific family ties: many children accept its history as part of their collective identity at an early age. I would therefore like to see more sensitivity for this in society, but especially in kindergartens and primary schools.«
»Not much has actually changed in my encounters with others since my youth in Austria. The fact that I’m Jewish means that, time and again, discussion partners feel suddenly compelled to open up about their family’s past in different ways. In the German context, I also notice that there’s a stronger tendency to want to prove that they’ve engaged with history in depth.«