Maria Hochberg-Mariańska
Maria Hochberg-Mariańska (1913–1996), eine polnische Jüdin, sammelt Zeugnisse von Kindern über die Nazi-Verfolgung. Sie ist Gründungsmitglied der Jüdischen Historischen Kommission.
Hochberg-Mariańska wird nahe Krakau geboren, wo sie in den 1930er-Jahren Polnische Literatur und Geschichte an der Jagiellonen-Universität studiert. Im Anschluss arbeitet sie als Autorin und Journalistin. Während des Krieges muss Hochberg-Mariańska Zwangsarbeit im Ghetto Krakau leisten, bis sie 1941 an einen gefälschten Pass gelangt. Unter dem Namen Maria Gorska kann sie damit das Ghetto verlassen. Sie arbeitet im Untergrund für die Polnische Sozialistische Partei und für Żegota, den Rat der polnischen Untergrundarmee für die Unterstützung der Juden.
Nach dem Krieg leitet Hochberg-Mariańska bis 1948 die Abteilung für Kindesfürsorge beim Provinzkomitee der Juden in Krakau. Dabei dokumentiert sie die Erlebnisse der jüdischen Kinder während der Besatzung und veröffentlicht diese 1947 in ihrem Buch The Children Accuse (Die Kinder klagen an). Die Kinder überlebten den Krieg überwiegend in Verstecken, oft in Wäldern oder Bunkern. Hochberg-Mariańska sammelt ihre Geschichten vom Leben in Ghettos und Lagern, von Widerstand und Überleben.Sie beteiligt sich zudem an der Gründung der Jüdischen Historischen Kommission in Polen.
Unter dem Namen Miriam Peleg emigriert sie 1949 nach Israel. Dort arbeitet sie zwanzig Jahre lang für Yad Vashem. Sie veröffentlicht ihre Erlebnisse der Kriegszeit 1991 als Witnesses: Life in Occupied Krakow (Zeugen: Das Leben im besetzten Krakau). Sie verstirbt 1996 in Tel Aviv.