Großbürgerliche Lebenswelten und NS-Dienststellen
Villencolonie Alsen am Großen Wannsee
Die Ausstellung erinnert an die Geschichte einiger Villen und ihrer Bewohner hier an den Ufern des Wannsee. Neben dem Verfolgungsschicksal ehemaliger jüdischer Bewohner soll auch die Nutzung zahlreicher Häuser durch NS- und SS-Institutionen thematisiert werden. Die Gegend am Großen und Kleinen Wannsee zwischen Berlin und Potsdam wurde seit den 1870er Jahren als großbürgerliche Villenkolonie, die „Colonie Alsen“, erschlossen.
Wohlhabende Berliner – darunter auch Angehörige des jüdischen Großbürgertums – bauten hier Villen für die Sommerfrische. Neben dem Künstler Max Liebermann lebten auch andere prominente Familien wie die Verleger Langenscheidt und Springer hier. Konfessionsgrenzen scheinen in der Colonie Alsen keine zentrale Rolle gespielt zu haben. Christliche und jüdische Berliner waren Nachbarn, die in engem gesellschaftlichen Verkehr miteinander standen. Man teilte sich sogar den örtlichen Friedhof.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zogen in viele der Villen am Wannsee NS-Organisationen und Funktionäre ein. Jüdische Familien wurden im Zuge der „Arisierung“ zum Verkauf ihrer Villen – zumeist unter dem Marktwert – gezwungen und emigrierten. Andere wurden deportiert.
Die Villen
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Einleitung
Dr. Hans-Christian Jasch
Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin 2015 - Paul O. A. Baumgarten
- Blockhaus
- Friedhof
- Institut für Staatsforschung
- Reichsluftschutzschule
- Schweden-Pavillon
- Villa Herz / Faßbender
- Villa Huldschinsky
- Villa Langenscheidt
- Villa Liebermann
- Villa Marlier / Minoux
- Villa Oppenheim
- Wannsee-Institut - Villa Franz Oppenheim