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Gedenken an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen von Juden aus Berlin vor 81 Jahren, Mahnmal »Gleis 17«, S-Bahnhof Grunewald, 14193 Berlin

Die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, das Land Berlin, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin, die Inge Deutschkron Stiftung und die Deutsche Bahn Stiftung laden Sie und Ihre Freunde herzlich zur Gedenkveranstaltung am Mahnmal »Gleis 17« am Mittwoch, den 19. Oktober 2022, um 12 Uhr ein.

Am 18. Oktober 1941, vor 81 Jahren, verließ der erste Berliner »Osttransport« mit mehr als 1.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Litzmannstadt (Łódz ̇). Ab 1942 fuhren Deportationszüge auch vom Anhalter Bahnhof und vom Güterbahnhof Moabit ab. Ziele der Transporte waren Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager in Minsk, Kowno, Riga, Piaski, Warschau, Theresienstadt, Sobibor, Rasik und Auschwitz.

Frieda Flatau stammte aus Breslau, zog nach ihrer Schauspielausbildung nach Berlin und war unter dem Künstlernamen »Maria Fiore« tätig. Seit 1933 mit einem faktischen Berufsverbot belegt, bemühte sie sich immer verzweifelter um ihre Auswanderung. Die 51-jährige wurde am 18. Oktober 1941 vom Gleis 17 deportiert und am 8. Mai 1942 im Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno) in einem Gaswagen erstickt. Insgesamt wurden bis zu sechs Millionen jüdische Kinder, Frauen und Männer Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden Europas, darunter mehr als 50.000 aus Berlin.

PROGRAMM
Begrüßung: Uwe Neumärker, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum 2022 und Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Rede: Dennis Buchner, Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin
Lesung: Biografien deportierter Berliner Jüdinnen und Juden
Musik: Antje Thierbach
Kaddisch: Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama, Rabbiner des House of One Berlin und Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK)

Bitte beachten Sie, dass die Gedenkveranstaltung in diesem Jahr am 19. Oktober stattfindet. Sie ist anschließend auch unter www.orte-der-erinnerung.de einsehbar.