„Erinnerung, die Leben rettet“ – Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung tagt in Senne zu Perspektiven deutsch-ukrainischer Zusammenarbeit

Über 50 Vertreter:innen von Museen, Erinnerungsorten, Opferverbänden und Initiativen aus Deutschland und der Ukraine werden auf der Tagung des Hilfsnetzwerks für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine vom 14.-16.06.2023 in der Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne erwartet. Im Mittelpunkt steht der Austausch darüber, wie der russische Angriffskrieg die Arbeit mit der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg verändert.

Nach mehr als einem Jahr der online-basierten Zusammenarbeit ist dies das erste persönliche Treffen zwischen den Vertreter:innen des Hilfsnetzwerks und den ukrainischen Partner:innen. Die Tagung wird Einblicke in die derzeitige Situation der NS-Überlebenden in der Ukraine geben. Ebenso werden Fragen zur Auswirkung des russischen Angriffskrieges auf die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg diskutiert, wie auch die Bedeutung des aktuellen Krieges für das kulturhistorische Erbe der Ukraine.

“Dass die ukrainischen Kolleg:innen den Weg auf sich nehmen, um mit uns gemeinsam in den Austausch zu gehen und über ihre Arbeit zu berichten, ist für uns von großer Bedeutung. Wir erhoffen uns neue Erkenntnisse und Perspektiven, um unsere Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.”

Ragna Vogel, Koordinatorin des Hilfsnetzwerks

25 Kolleg:innen aus ukrainischen Museen, Gedenkstätten, Initiativen, Opferverbänden und Bildungseinrichtungen werden für die Tagung in die Gedenkstätte Stalag (326 VI K) Senne anreisen. Weitere Fachkolleg:innen, wie etwa Dr. Anatoly Podolsky, Direktor des Ukrainian Center for Holocaust Studies, werden digital an der Tagung teilnehmen. Anatoly Podolsky betont im Vorfeld der Tagung die Relevanz der Zusammenarbeit mit dem Hilfsnetzwerk:

“Wir sind dankbar für die wichtige Hilfe und Unterstützung durch das Hilfsnetzwerk während der russischen Aggression und des Krieges gegen die Ukraine. Die Unterstützung für die ukrainische Bevölkerung in dieser Kriegszeit ist ein guter Beweis dafür, dass Freiheit, Menschenrechte und Menschenwürde unsere gemeinsamen Werte sind.”

Dr. Anatoly Podolsky, Direktor des Ukrainian Center for Holocaust Studies

Tagungsort und engagierte Gastgeberin für das bilaterale Treffen ist die Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne. Die Gedenkstätte widmet sich als ehemaliges sowjetisches Kriegsgefangenen-Lager seit fast 30 Jahren den Leerstellen in der deutschen Erinnerungskultur an die NS-Verbrechen gegen sowjetische Kriegsgefangene aller Nationen.

In Kooperation mit: Museum Berlin-Karlshorst, Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment.

Mit Unterstützung von: Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, Stadt Schloß Holte-Stukenbrock, Kreissparkasse Wiedenbrück – Geschäftsstelle Schloß Holte, Volksbank Rietberg, Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten, Kreismuseum Wewelsburg.

Ragna Vogel, Koordinatorin des Hilfsnetzwerks, sowie Dr. Anatoly Podolsky, Direktor des Ukrainian Center for Holocaust Studies, stehen gerne für Gespräche bereit.

Die Koordination des Netzwerkes wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert.