Colonia Dignidad

Die Geschichte der Colonia Dignidad gilt als erinnerungskulturell umkämpftes Feld, denn der einstige Ort zahlreicher Verbrechen wurde von seinen Bewohner*innen über die Jahre in ein touristisch gestaltetes Freizeitdorf mit Hotellerie und Gastronomie umgebaut. Während die einen dies als Neuerfindung an einem schrecklichen Ort erleben, kritisieren andere diese Nutzung als Opferverhöhnung. Dies ist nur eines von vielen konfliktbehafteten Themen in der Geschichte der Colonia Dignidad.

Meike Dreckmann-Nielen wird in ihrem Vortrag einen Einblick in diesen Konflikt um Deutungshoheit und damit in ihr laufendes Forschungsprojekt geben. Sie promoviert am Arbeitsbereich Public History der Freien Universität Berlin zu erinnerungskulturellen Dynamiken in der ehemaligen Colonia Dignidad. 

Dr. Elke Gryglewski,  komm. Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, befasst sich in ihrem Vortrag mit den praktischen Planungen rund um den Prozess der Errichtung des Dokumentationszentrums und einer Gedenkstätte auf dem Gelände der ehemaligen Colonia Dignidad. Seit 2014 ist Dr. Gryglewski mit diesem Prozess betraut: Sie ist Mitglied einer bilateralen Expert*innen-Kommission, die von den Regierungen Chiles und Deutschland eingesetzt wurde.

In ihrem Vortrag wird sie aus ihrer konkreten Arbeit in diesem Planungsprozess berichten und damit ganz praktisch Einblick in einen in hohem Maße komplexen Prozess geben.

Der Vortrag ist Teil einer Veranstaltungsreihe des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Leibniz Universität Hannover über die christlich-fundamentalistsche Colonia Dignidad. Alle Veranstaltungen werden simultan übersetzt und auf deutsch und spanisch hörbar sein.

Der Link zum Vortrag wird am Tag der Veranstaltung hier gepostet:

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Weitere Veranstaltungen:

Colonia Dignidad - zum strukturellen Versagen politischer und juristischer Aufarbeitung
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Colonia Dignidad und die Pinochet-Diktatur: eine Repressionsallianz offenbart ihre Innenleben
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