Gedenken am Mahnmal "Gleis 17"

  • Datum:

"...abgeholt!" Gedenken an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen von Jüdinnen und Juden aus Berlin vor 82 Jahren

Die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, das Land Berlin, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin, die Inge Deutschkron Stiftung und die Deutsche Bahn Stiftung laden Sie und Ihre Freunde herzlich zur Gedenkveranstaltung am Mahnmal »Gleis 17« am Mittwoch, den 18. Oktober 2023, um 12 Uhr ein.


Zum Thema

Am 18. Oktober 1941, vor 82 Jahren, verließ der erste Berliner »Osttransport« mit mehr als 1.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Litzmannstadt (Łódz). Ab 1942 fuhren Deportationszüge auch vom Anhalter Bahnhof und vom Güterbahnhof Moabit ab. Ziele der Transporte waren Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager in Minsk, Kowno, Riga, Piaski, Warschau, Theresienstadt, Sobibor, Rasik und Auschwitz. Sally Bein (geboren am 6. November 1881 in Hohensalza, heutiges Polen) begann 1920 sein Studium als Volksschul- und Taubstummenlehrer an der Jüdischen Lehrerbildungsanstalt in Berlin. Mit 26 Jahren übernahm er in Beelitz die Leitung der ersten jüdischen Erziehungsanstalt in Deutschland, die geistig und körperlich behinderte jüdische Kinder aufnahm. Am 2. Juni 1942 wurde er mit seiner Familie, den verbliebenen Heimzöglingen und den Angestellten nach Potsdam gebracht und am 13. Juni nach Sobibor deportiert und ermordet. Insgesamt wurden bis zu sechs Millionen jüdische Kinder, Frauen und Männer Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden Europas, darunter mehr als 50.000 aus Berlin.


PROGRAMM

Begrüßung: Prof. Dr. Johannes Tuchel, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum 2023 und Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Grußwort: Rabbiner Chaim Michael Biberfeld, Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin

Rede: Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Lesung: Beiträge von Schüler:innen der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule

Musik: Antonina Botygina, Violoncello

Kaddisch: Rabbiner Chaim Michael Biberfeld


Mahnmal »Gleis 17« S-Bahnhof Grunewald, 14193 Berlin: Vom S-Bahnhof Grunewald aus fuhren von Herbst 1941 bis vermutlich Frühjahr 1942 Deportationszüge mit Berliner Jüdinnen und Juden in den Osten. Die »Beförderung« stellte die Bahn in Rechnung – pro gefahrenem Kilometer vier Pfennige für Erwachsene und zwei Pfennige für Kinder über vier Jahre. Seit 1998 erinnert das Mahnmal »Gleis 17« an die Transporte der Deutschen Reichsbahn


Kontakt: Sarah Breithoff, Koordinierende Assistentin, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Georgenstraße 23, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30-26 39 43 - 38

E-Mail: staendigekonferenz[at]orte-der-erinnerung.de / Internet: www.orte-der-erinnerung.de

Zur Ständigen Konferenz der NS-Erinnerungsorte im Berliner Raum gehören: 

  • Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
  • Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
  • Denkmal für die ermordeten Juden Europas
  • Gedenkstätte Deutscher Widerstand
  • Topographie des Terrors
Wo?

Mahnmal "Gleis 17"

Bahnhof Grunewald

14193 Berlin

Wann?

Mittwoch, 18. Oktober 2023, 12 Uhr

Wie?

Herzlich willkommen, keine Anmeldung erforderlich.