IHRA Definition versus Jerusalem Declaration

  • Datum:

Warum bedarf es einer Antisemitismus-Definition?

Die 1998 gegründete International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA; deutsch Internationale Allianz zum Holocaustgedenken) hat 2016 eine Definition formuliert, die die Ausprägungen von Antisemitismus erläutert. Dieser Antisemitismusdefinition haben sich weltweit über 50 Staaten angeschlossen. Im März 2021 sprachen sich über 200 Akademikerinnen und Akademiker gegen diese Definition aus und formulierten in ihrer Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus (englisch Jerusalem Declaration on Antisemitism, abgekürzt JDA) eine eigenen, von der IHRA abweichende Begriffsbestimmung von Antisemitismus. Worin liegen die Unterschiede in der Definition von Antisemitismus?
Grußwort: Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für Jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus
Gesprächsrunde: Volker Beck (Tikvah Institut), Deborah Hartmann (Direktorin, Haus der Wannsee-Konferenz)
Moderation: Benjamin Steinitz (Geschäftsführer, Bundesverband RIAS: Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus)

Veranstaltungsort:
IHK – Ludwig Erhard Haus, Industrie- und Handelskammer zu Berlin
Fasanenstraße 85, 10623 Berlin

Es gelten die jeweiligen Corona-Regelungen
Wir bitten um Anmeldung unter dialog[at]jg-berlin.org
(auch um Ihnen Änderungen mitteilen zu können)


In der Reihe

"Kurz gesagt: Die Juden sind an allem schuld. Streitgespräche"

An allem sind die Juden schuld!
Die Juden sind an allem schuld!
Wieso, warum sind sie dran schuld?
Kind, das verstehst du nicht, sie sind dran schuld.
Und Sie mich auch! Sie sind dran schuld!
Die Juden sind, sie sind und sind dran schuld!
Und glaubst du’s nicht, sind sie dran schuld,
an allem, allem sind die Juden schuld!
Ach so!

Das politisch-satirische Couplet von Friedrich Hollaender, geschrieben 1931 und mit der Melodie der Arie Habanera aus Georges Bizets Oper Carmen unterlegt, dient der diesjährigen Reihe Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart als Motto. Der Refrain greift jene, bis heute bedienten antisemitischen Stereotype auf, die »Juden« als gesamtes Kollektiv einer »Weltverschwörung« für alle Katastrophen, seien es wirtschaftliche Krisen, Kriege, Pandemien oder Klimawandel, verantwortlich macht.
Im Format von »Streitgesprächen« sollen aktuelle Fragen rund um das Themenspektrum diskutiert werden. Ziel ist dabei, konträre Positionen zu Wort kommen zu lassen und sich mit den Argumenten der jeweiligen Seite auseinanderzusetzen. An sechs Abenden werden Diskutantinnen und Diskutanten eingeladen, die Definitionsfragen, aktuellen Debatten, Identitätszuschreibungen, Relativierungsversuche und das Israelbild in Politik und Gesellschaft aus unterschiedlichen Positionen zu beleuchten.
Veranstalter der Vortragsreihe:

  • Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.
  • Jüdische Gemeinde zu Berlin
  • Moses Mendelssohn Stiftung
  • Der Tagesspiegel (Medienpartner)

Schirmherrschaft:
Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für Jüdisches
Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus

Ort

IHK – Ludwig Erhard Haus, Industrie- und Handelskammer zu Berlin
Fasanenstraße 85, 10623 Berlin

Zeit

26. April 2022, 19 Uhr

Bitte melden Sie sich an

per Mail: dialog[at]jg-berlin.org