ENTFÄLLT - Seminar für Gehörlose

Das für den 1. bis 3. Mai 2020 geplante Seminar für Gehörlose, das die Geschichte von Gehörlosen im Nationalsozialismus, des Massenmords an Jüdinnen und Juden im Unterschied zu Deaf Holocaust und Zwangssterilisation sowie die Geschichte der Wannsee-Konferenz in den Blick nehmen wollte, muss entfallen.

Gedenktafel, Israelitische Taubstummenanstalt, Parkstraße 22, Berlin-Weißensee, Deutschland
Gedenktafel, Israelitische Taubstummenanstalt, Parkstraße 22, Berlin-Weißensee, Deutschland. (OTFW, Berlin. CC BY-SA 3.0)

Seminar für Gehörlose - muss bis auf weiteres entfallen.
 
Die Besprechung am Wannsee am 20. Januar 1942 ist ein herausragendes Ereignis in der Geschichte der systematischen Verfolgung der europäischen Jüdinnen und Juden. Heute befindet sich am Ort der Besprechung eine Gedenk- und Bildungsstätte. Angesichts der Bedeutung der heute sogenannten Wannsee-Konferenz und den bis in die Gegenwart reichenden Folgen dieses historischen Ereignisses will die Gedenk- und Bildungsstätte möglichst viele Menschen erreichen. Deswegen wurde am Jahrestag der Besprechung eine neue Dauerausstellung in einem Design für Alle eröffnet. Sie enthält vielfältige inklusive Angebote. Inklusion bedeutet in der Gedenk- und Bildungsstätte auch, sich mit der komplexen Geschichte von tauben Menschen im Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Heutzutage werden Gehörlose oft nur als „Opfer“ von Zwangsterilisation infolge des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ gesehen, wobei viele gar nicht wissen, dass die Idee dazu schon vor dem NS-Machtantritt angelegt war. Dass vielen Betroffenen nach Kriegsausbruch auch die Zurückstellung vom Dienst in der Wehrmacht angeboten wurde, ist weitgehend unbekannt. Auch für Gehörlose gab es Handlungsspielräume. Unter ihnen gab es Mitläufer*innen und Täter*innen. Und taube Jüdinnen und Juden und „Mischlinge“ oder Konvertierte in „Mischehen“ erlebten im Alltag und in der Haft ganz unterschiedliche Umgangsweisen.
 
Vom 1. bis 3. Mai 2020 planten wir ein Seminar für Gehörlose, um die Geschichte von Gehörlosen im Nationalsozialismus, des Massenmords an Jüdinnen und Juden im Unterschied zu Deaf Holocaust und Zwangssterilisation sowie die Geschichte der  Wannsee-Konferenz zu bearbeiten.  
 
Das Seminar war erfreulich schnell ausgebucht. Es muss nun wegen der Corona-Pandemie entfallen. Wir wollen es nachholen, doch der Zeitpunkt ist ungewiss. Wir halten Sie hier auf unserer Webseite auf dem Laufenden.

Ort

Anreise und Übernachtung: Clara-Sahlberg-Begegnungszentrum, Koblanckstraße 10, 14109 Berlin-Wannsee

Seminarort: Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Am Großen Wannsee 56-58, 14109 Berlin-Wannsee

Zeit

Das ursprünglich von Freitag, 1. Mai 2020, 18 Uhr, bis Sonntag, 3. Mai 2020, 14 Uhr, geplante Seminar muss leider entfallen. Der neue Termin ist ungewiss. Wir informieren Sie über die weitere Entwicklung hier auf unserer Webseite.

Seminarsprache

Das Seminar wird in Gebärdensprache durchgeführt bzw. gedolmetscht.

Team

Alexander Kliymuk (Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz) und Mark Zaurov (Interessengemeinschaft Gehörloser jüdischer Abstammung in Deutschland e.V.)

Anmeldung

Da das Seminar bis auf weiteres entfallen muss, ist zur Zeit keine Anmeldung möglich. Wir informieren Sie hier auf unserer Webseite über die weitere Entwicklung.