Wir verurteilen den Brandanschlag am Mahnmal Gleis 17
Dr. Matthias Haß, stellvertretender Direktor der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, nimmt zum Brandanschlag auf die Bücherbox am Mahnmal „Gleis 17“ Stellung:
„Wir verurteilen den Brandanschlag auf die Bücherbox und verfolgen aufmerksam die polizeilichen Ermittlungen. Wir sprechen den Initiator*innen der Bücherbox unsere Solidarität aus und wir hoffen, dass es ihnen schnell möglich sein wird, eine neue Box aufzustellen.
Wir nehmen diesen Anschlag auf einen Gedenkort in unserer Nachbarschaft nicht hin und wollen dazu beitragen, die Bücherbox wiederherzustellen. Mit Zweitexemplaren aus unserer Joseph Wulf Bibliothek und unserem Bestand stehen wir bereit, regelmäßig Bücher für eine neue Bücherbox zu spenden, die thematisch auf den Holocaust und die Deportationen bezogen sind.
Unsere Gedenk- und Bildungsstätte ist eng mit dem Gedenkort Mahnmal ‚Gleis 17‘ verbunden. Vielfach sind Gruppen, die unser Haus besuchen, zuvor oder danach am Bahnhof Grunewald. Die Bücherbox ist eines der wichtigen Gedenkzeichen, die im Laufe der Jahre am Deportationsbahnhof entstanden sind. Sie zeichnen den Ort aus, als einen, an dem zivilgesellschaftliches, kommunalpolitisches und staatlich-unternehmerisches Engagement sichtbar sind.
Auch dieses Jahr lädt die Ständige Konferenz der NS-Erinnerungsorte im Berliner Raum am Mahnmal ‚Gleis 17‘ zum Gedenken ein: am 18. Oktober um 12 Uhr, anlässlich des Jahrestages des Deportationsbeginns in Berlin 1941. Der Austausch von Literatur zum Nationalsozialismus und darüber hinaus durch die Bücherbox soll wieder Teil dieses lebendigen Erinnerungsortes sein.“
- "Entsetzen nach Feuer nahe Holocaust-Mahnmal 'Gleis 17'" dpa-Meldung vom 13.08.2023, abgedruckt in ZEIT ONLINE
- "Brandanschlag auf Gedenk-Bücherbox" Artikel in der "tageszeitung", 13.08.2023
- An der Gedenkstätte wurde ein Brandanschlag verübt. Die ORD ist entsetzt Jüdische Allgemeine Wochenzeitung, 13.08.2023