Einleitung

Quelle: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma/Privatbesitz Familie Marco Höllenreiner    https://www.sintiundroma.org/de/set/010308/?id=25&z=8
Eduard Höllenreiner (1896-1974), Angehöriger einer Münchner Sinti-Familie als Soldat, 1.v.r., mit Kameraden, undatiert. Er wurde mehrmals ausgezeichnet, unter anderem mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse.

In dieser Arbeitsgruppe geht es um den Ausschluss von Sinti und Roma aus der Wehrmacht.

„Sinti und Roma“ ist eine Selbstbezeichnung als Minderheit. Sie schließt die Teilgruppen der Sinti und Roma ein. Männliche Mitglieder werden Sinto bzw. Rom im Singular genannt, weibliche Mitglieder Sintiza bzw. Romnja.

Seit dem 15. Jahrhundert sind Sinti*zze in Deutschland und den Nachbarländern beheimatet, Rom*nja seit dem Mittelalter im östlichen und südöstlichen Europa. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wanderten Rom*nja nach Deutschland ein. Die mit Vorurteilen und Klischees beladene Fremdbeschreibung „Zigeuner“ wird von den meisten Sinti*zze und Rom*nja als diskriminierend abgelehnt. 

In der Zeit des Deutschen Kaiserreiches und der Weimarer Republik besaßen Sinti*zze und Rom*nja ganz verschiedene Lebensentwürfe und agierten unter unterschiedlichen sozialen Verhältnissen: Sie waren Teil der deutschen Gesellschaft, wurden jedoch seit Jahrhunderten als Minderheit diskriminiert und ausgegrenzt. 

Sinti und Roma dienten im deutschen Militär. Sie waren Teilnehmer des Ersten Weltkrieges und erhielten dafür Kriegsauszeichnungen. Im Nationalsozialismus wurden Sinti*zze und Rom*nja systematisch ausgegrenzt, verfolgt und ermordet. 

Die deutschen Sinti*zze und Rom*nja sind heute eine anerkannte Minderheit in Deutschland. Ungefähr 60.000 Sinti und 10.000 Roma leben in Deutschland.