Josef Chotzens Dienst im Ersten Weltkrieg

Bestand: GHWK.
Josef Chotzen, Datum unbekannt.

Josef Chotzen wurde am 3. Juli 1883 in Ober-Glogau (Glogówek) in Oberschlesien als Sohn eines Rabbiners geboren. Als Josef aus beruflichen Gründen nach Cottbus zog, lernte er dort Elsa kennen. Beide Familien waren gegen die Ehe zwischen einer Christin und einem Juden. Daher wurde ihr erster Sohn Eppi 1907 unehelich geboren. Erst 1914 konnten Josef und Elsa heiraten. 

Von 1917 bis 1918 leistete er Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. Im Juli und August diente er als Musketier im Infanterie-Regiment 43 mit Garnison in Königsberg. In seinem Führungszeugnis wird ihm gute Führung bescheinigt.   

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Josef Chotzen als Jude diskriminiert. Obwohl Juden ab 1934 aus der Reichswehr ausgeschlossen wurden, konnte er als Kriegsteilnehmer dennoch ein von Paul von Hindenburg gestiftetes Ehrenkreuz beantragen. Nach Hindenburgs Tod wurde es von Adolf Hitler verliehen. Josef erhielt seins im November 1935. 

Ab 1938 musste er körperlich sehr anstrengende Zwangsarbeit verrichten. Sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich dadurch zunehmend und er starb am 27. Januar 1942. 

ChotzenFührungszeugnis im Militärpass von Josef Chotzen, Königsberg, 22.08.1917.
ChotzenFührungszeugnis im Militärpass von Josef Chotzen, Königsberg, 22.08.1917.
Dokument zur Verleihung des Ehrenkreuzes für Kriegsteilnehmer 1914/18 an Josef Chotzen, 29. November 1935.
Dokument zur Verleihung des Ehrenkreuzes für Kriegsteilnehmer 1914/18 an Josef Chotzen, 29. November 1935.