Editorial

Liebe Leser*innen,

nach einem intensiven Jahr 2022, das für uns vor allem im Zeichen des 80. Jahrestages der Wannsee-Konferenz stand, möchten wir zukünftig Jahresthemen mit großer gesellschaftlicher Brisanz bestimmen, um sie besonders stark in unsere Arbeit einzubeziehen und zu reflektieren.

Bereits seit dem 79. Jahrestag der Wannsee-Konferenz im Januar 2021 beschäftigen wir uns mit der Frage, welchen Beitrag Gedenkstätten und andere Einrichtungen der historisch-politischen Bildungsarbeit leisten können, um den Blick für alltägliche Formen von Antisemitismus zu schärfen. Wir haben viele Ebenen entdeckt, auf denen sich Aspekte des Antisemitismus bzw. der Antisemitismuskritik und die Arbeit der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz berühren. Darum wollen wir 2023 mit dem Thema Antisemitismus beginnen. 

Warum ist das Thema gerade für die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz bedeutsam?

Bisher spielt Antisemitismus in unserer Arbeit vor allem als historisches und damit vergangenes Phänomen eine Rolle. Eine dezidierte Auseinandersetzung mit aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus kam zu kurz. Wir wollen uns daher mit der Allgegenwärtigkeit von Antisemitismus auseinandersetzen und dabei aufzeigen, wie historischer und gegenwärtiger Antisemitismus zusammenhängen.

Wir werden Fortbildungen für das Team der Gedenk- und Bildungsstätte und öffentliche Konferenzen und Tagungen veranstalten, die unterschiedliche Aspekte des Themas aus den Perspektiven der Bildungsarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und der Forschung beleuchten. Mit einer kleinen Werkstattausstellung zum Thema haben wir in der ersten Etage unseres Hauses bereits begonnen.

Der aktuelle Newsletter bietet hierzu einen kleinen Ausblick und stellt auch andere Aspekte unserer aktuellen Arbeit vor.

Wir freuen uns auf den gemeinsamen Austausch zu diesen und anderen Themen!

 

Herzliche Grüße

Deborah Hartmann 

Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz