Deborah Hartmann wird neue Leiterin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz

Deborah Hartmann, geboren 1984 in Wien und seit 2015 Leiterin der deutschsprachigen Abteilung der International School for Holocaust Studies Yad Vashem in Jerusalem, übernimmt zum 1. Dezember 2020 die Leitung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz.

Deborah Hartmann (Foto: Yoram Aschheim)
© Yoram Aschheim
Deborah Hartmann (Foto: Yoram Aschheim)

Sie tritt damit die Nachfolge von Dr. Hans-Christian Jasch an, der zum 31. Juli 2020 in das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat zurückkehrte. Seit dem 1. August 2020 leitet die Stellvertretende Direktorin Dr. Elke Gryglewski das Haus der Wannsee-Konferenz interimistisch.

Deborah Hartmann ist studierte Politikwissenschaftlerin und arbeitet seit vielen Jahren im Bereich der Gedenkstättenpädagogik. Sie wurde 1984 in Wien geboren und schloss ihr Studium an der dortigen Universität mit einer Forschungsarbeit zur europäischen Erinnerung an die Shoah ab. Seit 2007 lebt sie in Israel und ist seitdem an der International School for Holocaust Studies Yad Vashem tätig.

Schon früh arbeitete sie zu den Themenfeldern jüdische Geschichte, Nationalsozialismus, Holocaust und Antisemitismus. Nach ihrer Tätigkeit als Guide im Jüdischen Museum Wien waren weitere Stationen das American Jewish Committe in Berlin und das Projekt „Zeugen der Shoah“ an der Freien Universität.

Seit 2015 leitet Deborah Hartmann die deutschsprachige Bildungsabteilung in Yad Vashem. Von 2011 bis zu ihrer Rückkehr nach Israel im Sommer 2014, war sie Repräsentantin der pädagogischen Abteilung Yad Vashems für die deutschsprachigen Länder mit Sitz in Berlin. Deborah Hartmann unterrichtete an der Universität Wien und publizierte zu den Themen Erinnerungskultur und Holocaust Education in verschiedenen Fachzeitschriften und Sammelbänden. Sie lebt mit ihrer Familie in Jerusalem.

„Das Haus der Wannsee-Konferenz ist ein Ort, der auf besondere Weise die nationalsozialistischen Verbrechen mit der jüdischen Erfahrung der Shoah verbindet“, so Deborah Hartmann. „Dieses Spannungsverhältnis stellt nach wie vor eine besondere Herausforderung dar. Ich freue mich, zusammen mit den Mitarbeiter*innen der Gedenk- und Bildungsstätte weitere Konzepte und Zugänge für Forschung und Vermittlung im lokalen und globalen Kontext zu entwickeln.“

Der Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer, erklärt: „Ich freue mich außerordentlich, dass Frau Hartmann künftig die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz leiten und weiterentwickeln wird. Die Bewerbungslage war exzellent mit einem erfreulich hohen Frauenanteil. Frau Hartmann hat insbesondere mit zukunftsträchtigen, innovativen Ideen beeindruckt. Mit ihr gewinnt das Haus der Wannsee-Konferenz eine fachlich versierte, kompetente und international gut vernetzte Leitung, der die Weiterentwicklung der Bildungsarbeit besonders am Herzen liegt. Dass mit Frau Hartmann erstmals eine Frau an die Spitze des Hauses rückt, freut mich außerdem. Das Haus der Wannsee-Konferenz ist ein wichtiger Eckstein der Berliner Gedenk- und Erinnerungslandschaft und ich bin besonders froh, die Geschicke und Weiterentwicklung dieses Hauses sowie der besonders wichtigen Aufklärungs- und Bildungsarbeit in so kompetenten Händen zu wissen.“

Dr. Elke Gryglewski, kommissarische Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte: „Wir kennen und schätzen Deborah Hartmann nicht nur als Partnerin in Yad Vashem und in unseren gemeinsamen Programmen der deutsch-israelischen Bildungs- und Begegnungsarbeit, sondern auch als fachlich außerordentlich versierte Kollegin in der Gedenkstättenpädagogik. Wir begrüßen sie herzlich bei uns und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

Eike Stegen

Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeit / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit