"Berlin lebt auf!" Pressemeldungen zum Nachkrieg

Berlin, 24. Mai 1945

Erinnerung an die KZ

Nach der Befreiung dienen die ehemaligen Konzentrationslager der Rekonvaleszenz der völlig erschöpften Häftlinge. Gleichzeitig zwingen die Alliierten benachbarte Anwohnerinnen und Anwohner, die Lager zu besuchen. Parallel hierzu findet eine Beweissicherung statt.

Berliner Zeitung, 24. Mai 1945

Einige Lager sind so verseucht, dass sie rasch abgerissen werden, andere werden geplündert und abgebrochen. Die Baracken wieder anderer Lager – wie Dachau oder Flossenbürg – werden von befreiten Holocaustüberlebenden oder Flüchtlingen aus dem Osten des untergegangenen Reichs bewohnt. In der sowjetischen Besatzungszone nutzt das sowjetische Innenministerium bzw. der Geheimdienst einige KZ als Speziallager.

Ende der 1950er-Jahre werden in der DDR die Nationalen Mahn- und Gedenkstätten aufgebaut. In der BRD kümmern sich vor allem Häftlingskomitees um die Stätten. Viele ehemalige Konzentrationslager werden aber erst in den 1990er-Jahren – oder sogar noch später – wiederentdeckt.

Chronologie

Abbrennen einer Baracke in Bergen-Belsen

Imperial War Museum, London, BU 6674, Fotograf: Bert Hardy
Imperial War Museum, London, BU 6674, Fotograf: Bert Hardy

Die britische Armee ist schockiert, als sie das Lager Bergen-Belsen befreit. Die Zustände sind so unbeschreiblich, dass die Baracken abgebrannt werden, nachdem die Verhältnisse dokumentiert und die Überlebenden anderenorts untergebracht sind.

Einweihung der „Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald“

Gedenkstätte Buchenwald, Weimar, 278-07.006, Fotograf: Bernd Schäfer
Gedenkstätte Buchenwald, Weimar, 278-07.006, Fotograf: Bernd Schäfer

Im September 1958 wird die „Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald“ eingeweiht. Dabei wird eine monumentale Denkmalsanlage errichtet; gleichzeitig werden viele originale Baracken auf dem Gelände des Lagers abgerissen.

Gedenktafel für ein lange vergessenes Außenlager

Fotograf: Dieter Lehmann, Porta Westfalica
Fotograf: Dieter Lehmann, Porta Westfalica

Lange wird die Existenz eines Außenlagers des KZ Neuengamme an und in der Porta Westfalica verschwiegen. Erst 1992 wird ein Gedenkstein eingeweiht. Heute engagiert sich der Verein „KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica“ dafür, hier eine Gedenkstätte aufzubauen.