Eröffnung der Ausstellung "...abgesägt..."

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Die Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, Frau Cerstin Richter-Kotowski, eröffnete am 15. Mai 2018 die Sonderausstellung " Abgesägt - Im Nationalsozialismus verfolgte Kommunalpolitikerinnen und -politiker in Zehlendorf 1933 - 1945".

"Abgesägt - Im Nationalsozialismus verfolgte Kommunalpolitikerinnen und -politiker in Zehlendorf 1933 - 1945"
© GHWK
"Abgesägt - Im Nationalsozialismus verfolgte Kommunalpolitikerinnen und -politiker in Zehlendorf 1933 - 1945"
Cerstin Richter-Kotowski, Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, bei der Ausstellungseröffnung
© GHWK
Cerstin Richter-Kotowski, Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, bei der Ausstellungseröffnung
"Abgesägt - Im Nationalsozialismus verfolgte Kommunalpolitikerinnen und -politiker in Zehlendorf 1933 - 1945"
© GHWK
"Abgesägt - Im Nationalsozialismus verfolgte Kommunalpolitikerinnen und -politiker in Zehlendorf 1933 - 1945"

Die Ausstellung des Kulturamtes Steglitz-Zehlendorf in Kooperation mit dem Aktiven Museum Faschismus und Widerstand Berlin e.V. widmet sich den verfolgten Politikerinnen und Politikern der bezirklichen Ebene Berlin-Zehlendorfs. Die Nationalsozialisten zerstörten die demokratischen Strukturen und verfolgten, enteigneten und ermordeten Vertreterinnen und Vertreter der „verhassten“ Weimarer Republik. Die Ausstellung zeigt erste Ergebnisse einer regionalen Spurensuche. Sie dokumentiert verschiedene Facetten der politischen Partizipation in einer offenen Gesellschaft und ihrer Bedrohung. Im Mittelpunkt stehen dabei die Biografien von sechs Abgeordneten – Frauen und Männern: Hermann Clajus, Richard Draemert, Hans Holtz, Friedrich Matèrn, Anna Mayer und Minna Todenhagen. Fotografien und Dokumente erzählen von den politischen und beruflichen Aktivitäten in Berlin-Zehlendorf und von den individuellen, spezifischen Verfolgungen im Nationalsozialismus. Auf diese Weise soll einerseits die Auseinandersetzung mit politischer Verfolgung und ihrer Definition angeregt werden. Andererseits ermöglichen die Biografien, Sensibilität und Empathie für Verfolgte zu wecken. Zum Beispiel: Hermann Clajus (1881 - 1933), sozialdemokratischer Stadtverordneter, war seit 1926 Direktor des 1909 errichteten Strandbades Wannsee - gegenüber der heutigen Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz - und sollte, so der Hinweis an ihn, am 18. März 1933 entlassen und verhaftet werden. Seiner Verhaftung entzog sich Clajus durch Selbstmord in der Nacht zum 18. März. Seit Sommer 1931 kam es im Strandbad immer wieder zu SA-Übergriffen gegenüber jüdischen Badegästen. 1935 wurde ein Schild am Kassenhaus des Strandbades angebracht, das Juden den Zutritt verbot, 1937 wurde der Zutritt auch per Gesetz verboten.

Informationen: Sonderausstellung " Abgesägt - Im Nationalsozialismus verfolgte Kommunalpolitikerinnen und -politiker in Zehlendorf 1933 - 1945"

Die Ausstellung ist täglich bis zum 06. Juli 2018 von 10:00 - 18:00 Uhr in der Gedenkstätte zu sehen.
Der Eintritt ist frei.